In Herne…
September 2023
Die Herner WAZ setzt ihre dramatisierende und verzerrende Berichterstattung über Wildtiere auch im September 2023 unvermindert fort. Seit Jahren bleiben unsere Clean-Ups dort unerwähnt, schon im letzten Jahr wanderten unsere Pressemitteilungen dort systematisch in den Papierkorb, jetzt titelt Redaktionsleiter Muscheid wieder in schreienden Überschriften ein Problem herbei, das es nicht gibt: grotesk, denn die Parks und Grünanlagen sind so sauber wie noch nie, Probleme oder Beschwerden gab es 2023 nicht. Unsere so lautende Stellungnahme lag dem Redaktionsleiter vor. – davon findet sich kein Wort im Aufmacher von Michael Muscheid.
Wir haben schon 2022 dem Redaktionsleiter einen Offenen Brief geschrieben, ihn auf die Verzerrung der Berichterstattung bei Themen rund um Wildtiere hingewiesen und ihn erinnert, dass Informationsfreiheit die Grundlage für Pressefreiheit ist.
Offenbar leider ohne Erfolg!
Hier lesen Sie unsere Nachricht auf Lokalkompass.
Juli 2022
Im Juli 2022 hat die Biologische Station Östliches Ruhrgebiet (Herne) dem Fachbereich Stadtgrün ein aktuelles Gänsegutachten vorgelegt, das ein Stagnieren der Gänsezahlen in Herne ausweist. Bei einem Ortstermin im Schlosspark Strünkede informierten Jürgen Heuser, Leiter der Biologischen Station, und Hans-Jürgen Kuhl, Leiter von Stadtgrün, im August über einzelne Aspekte dieses Gutachtens – auch darüber, dass die Kanadagänse keine anderen Arten verdrängen und unter Hygieneaspekten unbedenklich sind. Bei dem Treffen, das von der SPD-Fraktion organisiert worden war, diskutierten Andreas Hentschel-Leroy, umweltpolitischer Sprecher der SPD und Roberto Gentilini, SPD-Mitglied im Umweltausschuss auch mit der BI Wasservögel über mögliche Management-Ideen. Roberto Gentilini setzte dabei ein klares Statement: „Maßnahmen zur Begrenzung der Gänsezahl sind sinnvoll, aber ein Abschuss kommt für mich nicht in Frage!“ Auch Hans-Jürgen Kuhl bestätigte, die Situation in Herne sei unproblematisch, von Jagd spreche in Herne niemand.
Die BI Wasservögel hat bei diesem Termin auf Management-Maßnahmen hingewiesen, die auch mit geringen Aufwand umzusetzen sind, etwa den Wechsel der Grasarten um die Teiche und die Bepflanzung der Ufer mit Gebüschen.
…wird flächendeckend mit Bleischrot geschossen, auch in den „jagdrechtlich befriedeten Bezirken“ – und das dauerhaft. So wird in Herne selbst dort das Jagdrecht außer Kraft gesetzt, wo es für Ruhe und Sicherheit der Bürger sorgen soll. Dabei hinterlassen die Jäger kiloweise giftiges Blei in der Umwelt.
In Herne werden Industrieanlagen gegen Jagdunfälle und Querschläger geschützt.
In den öffentlichen Park- und Grünanlagen hingegen dürfen Jäger weiterhin schießen. – Die Stadtverwaltung nimmt zwar keine Risikoeinschätzung vor, hält aber daran fest, dass zwischen spielenden Kindern und vorbeifahrenden Autos geschossen werden darf.
Frank Dudda, SPD, antwortete bei einer öffentlichen Veranstaltung am 8. September 2020 auf die Frage, ob der Jagdpachtvertrag nicht sittenwidrig sei, weil Leben und Gesundheit der Bürger*innen im Sinne einer jagdrechtlichen Befriedung dort nicht berücksichtigt sei und ob er, Frank Dudda, etwas unternehmen wolle: „Eine schwierige Frage.“
Die Redaktionsleiter Michael Muscheid (WAZ) und Stefan Erdmann (Radio Herne) fragten in diesem Gespräch zu dem gesamten Themenkomplex der Risiken der Jagd im öffentlichen Naherholungsbereich nichts nach.